Guitar Music was my first love ...
- Siegfried Steinkogler -
Als Jugendlicher spielte ich nahezu ununterbrochen auf meiner Gitarre, in der verbleibenden Zeit hörte ich unzählige Schallplatten mit den bedeutendsten klassischen Werken immer und immer wieder. Die Liebe zur Gitarre und zur Musik sind geblieben - nur schreibe ich heute mehr Musik und habe weniger Zeit sie zu hören.
Geb. 1968 in Bad Ischl, Österreich, Diplome an der Universität Mozarteum Salzburg, Gitarre 1993, Komposition 2002. Konzerttätigkeit als Solist und im Ensemble. Auftragswerke für den ORF, das Mozarteumorchester Salzburg und das Bulgarische Nationalorchester Sofia. Werke für den Musikunterricht verlegt bei Universal Edition Wien, Joachim Trekel Hamburg und edition modern München.
Seit meinen frühen Anfängen mit etwa 10 Jahren waren für mich das Spielen eines Instruments und das Erfinden eigener Musik eng miteinander verbunden. Aber erst ein einjähriger Privatunterricht bei einem ortsansässigen Musikstudenten veränderte mein Leben von Grund auf. Erst 14-jährig beschäftigte ich mich intensiv mit Harmonielehre und Kontrapunkt, was unweigerlich in die Materie der Komposition führte. So schrieb ich, der ich mich kurz zuvor noch auf Gitarrenstücke beschränkt hatte, nun Chorsätze, ein Streichquartett, Doppelfugen und kleinere Orchestersätze, was mir plötzlich ein hohes Arbeitspensum abverlangte. Daneben übte ich wacker die Standard-Literatur der Gitarre und wurde 1984, im Alter von 16 Jahren, in die Universität Mozarteum Salzburg aufgenommen. Von Barna Kováts, der zeitlebens auch ein interessanter Komponist war - lernte ich das Gitarrespiel, was meine künstlerische Persönlichkeit für immer geprägt hat. In der Folge war ich so glücklich, mit Größen wie Eliot Fisk und Joaquin Clerch-Diaz zu arbeiten. Das gab mir erneut die Möglichkeit, viel zeitgenössische Musik zu studieren, unter anderen die Gitarrenmusik von Goffredo Petrassi und Luciano Berio.
Zu meinen Hauptwerken zähle ich die mikrotonale Reihe Cadenza senza concerto, die je ein Konzertstück für Violine, Viola und Violoncello umfasst, das - ebenfalls mikrotonale - Streichquartett Wandteppichszenen, das in seiner epischen Grundhaltung in besonderer Weise an die Fantasie der Zuhörer appelliert, wie auch das abendfüllende Musik- und Tanztheater Blodeuwedd. Ein Blütenzauber - eine kritische Auseinandersetzung mit einem archaischen walisischen Mythos, der in der "Schlacht der Bäume" (Cad Godeu) gipfelt. Einen ganz besonderen Stellenwert besitzen für mich meine Kompositionen auf eigene Texte, deren erste ich 1996 komponierte. Bis dato gibt es über ein Dutzend solcher Werke für die verschiedensten Besetzungen, u.a.: ... und bewache die sterne für zwei Mundharmonikas, endzeitlose für Holzbläser-Quintett, Little Secrets für Stimme solo sowie eine Anzahl von Stücken für Sopran und Gitarre, darunter der Brief für Ingeborg Bachmann und der 2016 entstandene Liederzyklus Das Beste vom Leben, den ich als Hörbeispiel auf der Homepage der Juroren des 1. Internationalen Kompositionwettbewerbs Rust ausgewählt habe. Von meinen zahlreichen Werken für Gitarre solo favorisiere ich Tres alfombras microtonales, das schon von mehreren Gitarristen zur Aufführung gebracht wurde.
Seit einigen Jahren gewinnt in meinem Schaffen Musik für den Unterricht an Bedeutung. Werke wie Igel Gigels Gitarrenabenteuer, 24 Wettbewerbsstücke oder auch Solo Album in Three Volumes for Unaccompanied Harmonica besitzen Projektcharakter und werden bei Jugendmusikwettbewerben in vielen Ländern gespielt. Titel wie Rock für Vercingetorix, Geträumt!, In a Crazy Mood oder Fuga for solo chromatic harmonica finden sich oftmals in den Programmen jugendlicher Spieler.
In Stunden, in denen ich nicht komponiere, erfreue ich mich weiterhin am Gitarrenspiel, wobei ich selbst auf kräftigen Anschlag Wert lege und stets versuche, der Gitarre die Art von Poesie zu entlocken, derer sie fähig ist. Auch kann und will ich nicht den Hauch von Romantik verhehlen, der meinen Interpretationen anhaftet. Stilistisch gesehen nimmt - neben der Musik von Joh. Seb. Bach - die spätromantische, moderne und die Musik unserer Zeit einen bedeutenden Raum in meinem Repertoire ein. Zu den besten Gitarrekompositionen des 20. Jahrhunderts gehören für mich Benjamin Brittens Nocturnal sowie Suite Venezolana von Antonio Lauro.
Was ich werdenden Musikern mit auf den Weg geben möchte: neben dem intensiven Studium der maßgeblichen Disziplinen so viel Musik hören wie nur immer möglich, Musik aller Arten!
Meine Favoriten unter den Komponisten sind W. A. Mozart, L. v. Beethoven, Richard Strauss, György Ligeti und immer wieder Béla Bartók!